Cybersicherheit / Softwareentwicklung

Cybersicherheit/Softwareentwicklung

Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts waren IT und Sicherheit getrennte Funktionen: IT war in der Regel ein administratives Hilfsmittel, während die Sicherheit eher auf physischen und menschlichen Kontrollen beruhte. Die Beziehung zwischen den beiden Bereichen war ad hoc und es gab keine systemische Integration.

Mit der fortschreitenden Digitalisierung hat sich diese Situation grundlegend geändert: Informationssicherheit und IT sind inzwischen untrennbar miteinander verwoben. Die Überschneidung von Technologie und Sicherheitsarchitektur ist heute entscheidend – beide sind ohne einander nicht mehr zu verstehen. Ein Sicherheitskonzept kann nur in dem Maße wirksam sein, in dem alle beteiligten Komponenten – einschließlich der technologischen, logischen und menschlichen Faktoren – kohärent und zuverlässig funktionieren.

Es nützt einem Unternehmen nichts, fortschrittliche IT-Lösungen einzusetzen, wenn die damit verbundenen Kontrollen, die Rechteverwaltung, die Prozesssicherheit oder das Bewusstsein der Benutzer fehlen. Ebenso ist der physische oder organisatorische Schutz unzureichend, wenn die IT-Ebene angreifbar bleibt.

Digitale Abläufe und das papierlose Geschäftsmodell machen es erforderlich, dass die IT-Sicherheit von Anfang an bei der Systementwicklung berücksichtigt wird – und zwar nicht als nachträgliches Kontroll- oder Risikominderungs-Element, sondern als integrierte, kritische Komponente.

Wir gehen auf die komplexen Sicherheitsbedürfnisse unserer Kunden ein, indem wir die Expertise unserer Partner durch die in den folgenden Abschnitten beschriebenen Serviceaktivitäten nutzen.

 

Bewertung der Schwachstellen von Infrastrukturen und Softwarekomponenten

Mit Hilfe unseres Expertenteams führen wir eine umfassende Sicherheits-Due-Diligence Ihrer Unternehmens-IT-Umgebung durch. Bei der Untersuchung auf Geräteebene und auf Basis der Softwarekomponenten werden mögliche Schwachstellen ermittelt, die sowohl nach der Informationssicherheit als auch nach spezifischen, vom Kunden festgelegten Kriterien bewertet und klassifiziert werden. Es werden detaillierte Empfehlungen zur Behebung der identifizierten Risiken entwickelt.

Bei der Bewertung wird besonderes Augenmerk auf das Vorhandensein bekannter Zero-Day-Schwachstellen, die Erkennung von Exploit-Indikatoren und den Ausschluss potenzieller Exploit-Möglichkeiten gelegt. Werden aktive Exploit-Indikatoren gefunden, dann werden die betroffenen Systemkomponenten, einschließlich Subsysteme, Berechtigungsstufen, Benutzerkonten und Datensätze, identifiziert. Anschließend werden Empfehlungen zur Behebung spezifischer Schwachstellen und zur Entwicklung von Abwehrmechanismen ausgesprochen, um ähnliche Bedrohungen in Zukunft zu verhindern.

 

Prozessbasierte Sicherheitsrisiko-Analyse

Neben den technischen Komponenten legen wir ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheitsanalyse der Geschäfts- und Betriebsprozesse im IT-Betrieb. Ziel der Analyse ist es, die Risiken des Informationsflusses, der Rechteverwaltung, der Authentifizierungsmechanismen und der organisatorischen Kontrollen der Systemnutzung zu identifizieren. In der Praxis bedeutet dies zum Beispiel, dass übermäßige Berechtigungsstufen identifiziert, ungenutzte, aber aktive Zugriffe herausgefiltert und Unstimmigkeiten zwischen Berechtigungen und tatsächlichen Benutzerrollen festgestellt werden.

Die strukturelle Konsistenz des IT-Betriebs wird ebenfalls analysiert, einschließlich der Redundanzen in der Informationsarchitektur, der konsequenten Anwendung der Zero-Trust-Prinzipien und der Robustheit der Authentifizierungs- und Zugriffsmanagement-Verfahren. Insbesondere wird das Potenzial für Social-Engineering-Angriffe auf privilegierte Benutzer untersucht. Wir geben Lösungsvorschläge für die identifizierten Risiken, wobei wir die Besonderheiten der Organisation und ihren Sicherheitsgrad berücksichtigen.

 

Vorschläge zum Risikomanagement und zur Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen

Nach der Identifizierung von Schwachstellen und Betriebsrisiken schlagen wir konkrete Maßnahmen zu deren Beseitigung und zur Erhöhung des Schutzniveaus vor. Dies kann die Beschaffung neuer Hardware- oder Softwarekomponenten, Konfigurationsänderungen zu Sicherheitszwecken und die Einbindung externer Dienste (z.B. Managed SOC, DDoS-Schutz, Identity-as-a-Service) umfassen. In allen Fällen werden die vorgeschlagenen Maßnahmen auf die IT-Umgebung, die betrieblichen Möglichkeiten und die Sicherheitsziele des Kunden zugeschnitten.

Bei Bedarf unterstützen wir auch die Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen: Wir koordinieren Änderungen an der Sicherheitsarchitektur, helfen bei der Abstimmung von technologischen und organisatorischen Änderungen und unterstützen die Integration neuer Sicherheitskontrollen in die Betriebslogik des IT-Systems. Unser Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass die Sicherheitsmaßnahmen nicht isoliert funktionieren, sondern miteinander integriert sind und zu einem kohärenten sowie nachhaltigen Sicherheitsmodell beitragen.

 

Validierung der Sicherheitskonformität und regelmäßige Überprüfung

Wir validieren die Wirksamkeit und betriebliche Integrität der eingeführten oder geänderten Sicherheitsmaßnahmen durch gezielte Audits. Ziel der Prüfung ist es, festzustellen, ob das IT-System dem festgelegten Sicherheitsniveau entspricht und in der Lage ist, die von der Organisation festgelegten Sicherheitsanforderungen in der Praxis zu erfüllen. Bei der Bewertung werden die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen, die Veränderung der Angriffsfläche und das Verhalten des Systems bei simulierten Angriffsszenarien überprüft.

Bei Bedarf bieten wir auch eine kontinuierliche Überwachung des Sicherheitsstatus nach einem vom Kunden festgelegten Zeitplan an. Dies kann regelmäßige Re-Tests (z. B. nach neuen Versionsveröffentlichungen), Konfigurationsprüfungen, regelmäßige Audits der Privilegienstrukturen und retrospektive Analysen der Log-Dateien umfassen. Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass Sicherheit kein einmaliges Projektergebnis bleibt, sondern eine nachhaltige und anpassungsfähige betriebliche Praxis bleibt.

 

Einzigartige adaptive Sicherheitslösungen und KI-Integration

Herkömmliche Schutzmechanismen allein bieten in einem sich schnell verändernden Bedrohungsumfeld keinen ausreichenden Schutz mehr. Um Risiken zu antizipieren und die Reaktionszeiten auf Vorfälle zu verkürzen, besteht ein zunehmender Bedarf an speziell entwickelten adaptiven Sicherheitskomponenten, insbesondere an Technologien auf der Basis von Künstlicher Intelligenz (KI).

Da sich KI-Systeme exponentiell weiterentwickeln, sind auch auf der Seite der Angreifer automatisierte, dynamisch lernende Angriffsmodelle entstanden. Eine wirksame Verteidigung ist daher nur möglich, wenn die Sicherheitsarchitektur nicht nur auf Standardkomponenten basiert, sondern auch schwer zu modellierende, individuell entwickelte Elemente umfasst. Diese Komponenten, wie z. B. auf maschinellem Lernen basierende Verhaltensanalysatoren oder prädiktive Anomalie-Detektoren, sind für den außenstehenden Beobachter nicht transparent und daher schwieriger zu umgehen.

 

Bei der Entwicklung einer maßgeschneiderten KI-basierten Lösung führen wir auf Kundenseite die folgenden Schritte durch oder unterstützen sie:

  • Identifizierung der Punkte in der Verteidigungsarchitektur, an denen die Integration einer KI-Schicht effektiv sein kann;
  • Auswahl des geeigneten KI-Modells, der Trainings- und Validierungsmethodik;
  • Parametrisierung des Algorithmus, Training und Kontrolle seiner Funktionsweise;
  • Entwicklung oder Anpassung der Softwareumgebung an das bestehende System;
  • Testen des Live-Betriebs, dann Inbetriebnahme und Überwachung.

Diese Arten von gezielten Entwicklungen erfordern erhebliche Ressourcen, sind aber der Schlüssel für die Widerstands- und Anpassungsfähigkeit der Sicherheitsarchitektur auf lange Sicht.

 

Sensibilisierung der Benutzer und eine sicherheitsbewusste Unternehmenskultur

Selbst die fortschrittlichsten technologischen Abwehrsysteme sind anfällig, wenn die Benutzer die Spielregeln, die Art der Bedrohungen und ihre Rolle in der Sicherheitsarchitektur des Unternehmens nicht kennen.

Der Faktor Mensch ist die häufigste und zugleich unberechenbarste Schwachstelle der Informationssicherheit. Daher ist neben technischen Maßnahmen auch eine Sensibilisierung auf organisatorischer Ebene unerlässlich.

Unsere Schulungsprogramme zielen darauf ab, den Mitarbeitern zu vermitteln, dass die Sicherheitsvorschriften keine Belastung, sondern ein Schutzmechanismus sind, dessen korrekte Anwendung direkt zur Widerstandsfähigkeit des Unternehmens beiträgt. Unsere Schulungen sind flexibel und auf das Risikoprofil des Unternehmens, sein Betriebsumfeld und die Rolle der Mitarbeiter zugeschnitten.

Die Ausbildungen können in Form von Präsenzunterricht, Online-Unterricht oder Blended Learning (Hybridunterricht) stattfinden, je nach Bedarf mit messbaren Kompetenztests, Prüfungen oder gamifizierten Übungsmodulen. Unser Ziel ist nicht nur die Vermittlung von Informationen, sondern die langfristige Stärkung eines sicherheitsbewussten Denkens.

 

Kundenspezifische Softwareentwicklung in sicherheitskritischen Umgebungen

In vielen Fällen können aufgrund der Besonderheiten des Geschäftsumfelds, der vorhandenen Infrastruktur oder der spezifischen Anforderungen des Unternehmens Standard-Sicherheitswerkzeuge und -Rahmenwerke nicht direkt oder nur um den Preis erheblicher Kompromisse eingesetzt werden. In solchen Situationen ist es notwendig, gezielte, individuell entwickelte Softwarekomponenten zu integrieren, die nicht nur technologisch, sondern auch sicherheitstechnisch in die bestehende Architektur passen.

Unser kooperativer Entwicklungspartner verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung individueller Software für Großunternehmen und kritische Systeme. Wir decken den gesamten Entwicklungsprozess ab: von der Ermittlung der Geschäftsanforderungen über die Systemplanung, Implementierung und Tests bis hin zur Integration in die Live-Umgebung und zum Support.